Geschichte der IPA
Der englische Polizeisergeant Arthur Troop hatte nach dem Zweiten Weltkrieg einen Briefwechsel mit Berufskollegen aus Skandinavien und Afrika begonnen, der den beruflichen Erfahrungsaustausch zum Ziele hatte. 1949 veröffentlichte er in der britischen Polizeizeitschrift “Police Review” einen Artikel, in dem er die von ihm beabsichtigten und teilweise schon verwirklichten internationalen Freundschaftsbeziehungen erörterte. Das Echo hierauf führte schließlich am 1. Januar 1950 zur Gründung der INTERNATIONAL POLICE ASSOCIATION (IPA) in England, eben zu unserer heutigen IPA.
Die ausschließlich humanitären und ethischen Zwecken dienenden Ziele der Vereinigung erschienen manchem Polizeibeamten zunächst utopisch, dies insbesondere unter Berücksichtigung der schweren Lebensverhältnisse der Nachkriegsjahre. Dennoch fanden sich bald mehrere hundert Mitglieder in England zusammen, die als Leitmotiv in Esperanto “SERVO PER AMIKECO”, zu Deutsch: “DIENEN DURCH FREUNDSCHAFT“, wählten.
Ihre durch Reisen und Briefwechsel angebahnten Kontakte blieben nicht ohne Auswirkungen und so begannen auch in anderen Ländern erste Aktivitäten der IPA. Im Januar 1953 kam es zur Gründung der niederländischen Sektion, Belgien folgte einen Monat später und Frankreich zog noch im Herbst des gleichen Jahres nach. 1954 konstituierten sich die Sektionen Norwegen und Schweiz. 1955 im Februar war schließlich die Gründung der IPA Deutsche Sektion unter den Herren Dr. Mommsen und Herbert Kalicinski vom damaligen Polizei-Institut Hiltrup.
Von hier aus begann dann eine Entwicklung, die zunächst zur Gründung von 11 Landesgruppen in Deutschland – entsprechend der Zahl der Bundesländer – und schließlich dazu führte, dass die IPA in der BRD derzeit mit 16 Landesgruppen die weitaus stärkste nationale IPA-Sektion ist.
So wurde 1957 die Landesgruppe Rheinland-Pfalz und am 20.11.1978 die Verbindungsstelle Daun gegründet.
Die IPA ist ...
- die größte internationale Vereinigung von Polizeibediensteten mit etwa 372.000 Mitgliedern in 68 Staaten, davon etwa 55.000 in Deutschland (Stand 2021)
- die bisher einzige internationale Berufsorganisation von Polizeibediensteten ohne Unterschied des Ranges, der Funktion, der Sprache, des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Religion und der Weltanschauung
- politisch und gewerkschaftlich unabhängig und an keine andere Gruppe oder Organisation gebunden
- offen für die Polizei jedes Staates, der freie und ungehinderte internationale Kontakte zwischen Polizeiangehörigen und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch ermöglicht
- auf Grund ihres Zweckes und ihrer Ziele seit dem 25. Juli 1977 beim Europarat und seit dem 26. Juli 1995 bei den Vereinten Nationen mit beratendem Status in der Liste der nichtstaatlichen internationalen Organisationen registriert
Die IPA will ...
- die Pflege freundschafticher Beziehungen und die gegenseitige Hilfe zwischen Polizeibediensteten des In- und Auslandes fördern
- den Austausch von Erfahrungen im polizeilichen Bereich fördern und unterstützen, um die internationale polizeiliche Zusammenarbeit zu erleichtern
- durch Öffentlichkeitsarbeit das Bild der Polizei und das Verhältnis Bürger - Polizei positiv beeinflussen
- durch Studienfahrten und Begegnungsveranstaltungen das Wissen ihrer Mitglieder erweitern und das Verständnis für die Probleme anderer wecken
- sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten im sozialen Bereich betätigen und helfen
- die gegenseitige Toleranz fördern und dazu beitragen, dass sich die Völker untereinander besser verstehen und der Frieden in der Welt gesichert bleibt
Die IPA bietet ...
- ein breites Bildungsprogramm durch Seminare im internationalen Informations- und Bildungszentrum (IBZ) Schloss Gimborn mit Zuschüssen für teilnehmende Mitglieder
- lokale, regionale, nationale und internationale Bildungs- und Begegnungsveranstaltungen auf allen Kontinenten
- zur Förderung und Ergänzung beruflicher Fortbildung Stipendien für Polizeistudienaufenthalte im Ausland
- polizeibezogene Studien- und Bildungsreisen in ferne Länder
- jährlich ein internationales Jugendtreffen in einem anderen Teil der Welt für junge IPA - Mitglieder und Söhne und Töchter von IPA - Mitgliedern
- internationale Jugendseminare im IBZ Schloss Gimborn
- preiswerte Urlaubsaufenthalte und Unterkünfte in anerkannten IPA - Häusern im In- und Ausland
- vielfältige Information durch örtliche und regionale Mitteilungsblätter sowie nationale IPA - Zeitschriften
- Hilfeleistungen für Polizeibedienstete und deren Familienangehörige im In- und Ausland, wenn sie unverschuldet in eine außergewöhnliche und unabwendbare Notlage geraten sind, durch den Sozialfonds der IPA - Deutsche Sektion
- Möglichkeiten zum Kennlernen von Polizeieinrichtungen im In- und Ausland und zum Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen